Wie B2B-Unternehmen ihren Cashflow trotz sinkender Zahlungsmoral stabilisieren können.
Aktuell erlebt Deutschland eine der höchsten Inflationsraten der letzten 40 Jahre – Mit +10,4 Prozent erreicht sie einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland, laut Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Insbesondere die enormen Preisanstieg bei Energieprodukten seien für die hohe Inflation verantwortlich, aber auch bei anderen Waren und Dienstleistungen sind Preisanstiege zu beobachten. Diese Veränderung spüren nicht nur private Haushalte in ihrem täglichen Leben, sondern auch immer mehr B2B-Unternehmen, die auf unbezahlten Rechnungen ihrer Kund*innen sitzen bleiben.
Was bedeutet Inflation?
Unter Inflation versteht man den anhaltenden Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Sie wird durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht und kann zu einem Rückgang der Kaufkraft führen. Die Inflationsrate wird in der Regel durch den Verbraucherpreisindex (VPI) gemessen, der die Preise eines Warenkorbs von einem Zeitraum zum anderen vergleicht.
B2B-Zahlungen verzögern sich zunehmend
Die steigenden Preise und die angespannte wirtschaftliche Situation hat direkte Auswirkungen auf die Zahlungsmoral von B2B-Kund*innen, wie eine Umfrage der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorbrachte. Für das erste Halbjahr in 2022 haben Kreditgeber*innen und Lieferant*innen einen durchschnittlichen Zahlungsverzug von 10,5 Tagen gemeldet. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Zahlungsverzögerung von B2B-Käufer*innen im Jahr davor noch bei 9,97 Tagen. Der Grund für die schlechte Zahlungsbilanz liegt laut Patrik-Ludwig Hantzsch, dem Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, an den erheblich steigenden Kosten, die einen signifikanten Einfluss auf die Liquidität der Unternehmen haben. Insbesondere KMUs (kleinere und mittlere Unternehmen) sind von dieser Entwicklung betroffen. Bei ihnen liegt der durchschnittliche Zahlungsverzug mit 12,1 Tagen sogar deutlich über dem Durchschnitt. Die jährliche Umfrage des Kreditversicherers Atradius zur Zahlungsmoral in Deutschland hat ergeben, dass die Hälfte der deutschen Chemie-, Bau- und Transportunternehmen erwartet, dass die Zahlungsbereitschaft ihrer Geschäftskund*innen in 2023 sogar noch weiter sinken wird.
“Die Gefahr eines Zahlungsausfalls ist in den letzten Monaten stark gestiegen”
Patrik-Ludwig Hantzsch
Unternehmen in Berlin zahlen am spätesten
Zwischen den verschiedenen Bundesländern zeichnen sich deutliche regionale Unterschiede ab, was die Zahlungsmoral betrifft. Berlin liegt mit 13,4 Tagen an der Spitze der verspäteten Zahlungen, wohingegen Sachsen mit 7,3 Tagen Zahlungsverzug deutlich unter dem Durchschnitt liegt.
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Zahlungsmoral sinkt – Unternehmen fürchten um ihren Cashflow
Die sinkende Zahlungsmoral von B2B-Käufer*innen führt zu einer großen Verunsicherung auf Seiten der Händler*innen. Wenn sich die Zahlungprozesse weiter verlangsamen, wird das zu ernsthaften Cashflow-Problemen führen, wie Atradius Country Director Deutschland Frank Liebold analysierte. Das steigende Risiko von Zahlungsausfällen und den daraus resultierenden Lieferengpässen sorgen bei Unternehmen für eine pessimistische Zukunftsprognose. Nur 59 Prozent der Befragten in der Studie von Atradius gaben an, dass sie angesichts des negativen Zahlungsverhaltens ihrer Kund*innen in den nächsten 12 Monaten von einem positiven Wachstum ihres Unternehmens ausgehen – im Vorjahr waren es noch 83 Prozent.
Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sind auf pünktliche Zahlungen angewiesen, da sie meist mit einer knappen Kapitaldecke arbeiten. Zahlungsausfälle können für sie sogar existenzbedrohend sein. Aber auch größere Unternehmen fürchten die Konsequenzen einer sinkenden Zahlungsmoral. Wenn sich Zahlungen verzögern, kann dies zu Liquiditätsengpässen führen und das hat wiederum eine direkte Auswirkung auf das operative Geschäft des Unternehmens. So kann das Unternehmen nicht sein volles Potential ausschöpfen, da weder neue Produkte bzw. Dienstleistungen angeboten werden können noch zusätzliches Personal eingestellt werden kann.
Eine Untersuchung von Creditreform ergab, dass Lieferant*innen und Kreditgeber*innen darauf reagieren, indem sie kürzere Zahlungsziele als in der Vergangenheit gewähren. Mit durchschnittlich 29,8 Tagen wird B2B-Kund*innen heute das kürzeste Zahlungsziel seit 2015 gewährt.
Müssen Händler*innen zwischen Kundenbeziehung und Sicherheit abwägen?
In Anbetracht von weiterhin steigenden Rechnungsbeträgen wird sich das Risiko von Zahlungsausfällen in naher Zukunft wohl weiter erhöhen. Dennoch entscheiden sich viele Händler*innen dazu, ihre Zahlungsziele nicht zu verkürzen, da sie eine Verschlechterung ihrer Kundenbeziehungen fürchten. Es gibt allerdings auch andere Maßnahmen, mit denen B2B-Händler*innen ihre Liquidität schützen können.
Dazu gehören präventive Maßnahmen, wie eine ausführliche Bonitätsprüfung, bevor ein Kauf auf Rechnung genehmigt wird. So können potenzielle Kund*innen auf deren vergangenes Zahlungsverhalten geprüft werden. Außerdem verringert ein gut geführtes Debitorenmanagement das Risiko von Zahlungsverzögerungen und -ausfällen effektiv. Dazu gehört auch ein konsequentes Mahnwesen und Inkassoverfahren, das im Falle von Ausfällen greift.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, um gänzlich zu verhindern, dass Zahlungsausfälle dem Business schaden: Rechnungen können an einen Factoring-Dienstleister verkauft werden oder es wird ein Zahlungsanbieter für Rechnungskauf hinzugezogen, mit dem Händler*innen den Bestellbetrag, abzüglich möglicher Gebühren, vom Anbieter ausgezahlt bekommen.
Rechnungskauf ohne Ausfallrisiko mit Mondus BNPL-Lösung
Mondu ist ein Zahlungsanbieter, der sich auf B2B-Zahlungen im E-Commerce spezialisiert hat. Händler*innen und Marktplätze können ihren Käufer*innen Rechnung- und Ratenkauflösungen mit flexiblen Zahlungszielen anbieten, ohne das Risiko eines Zahlungsausfalls selbst zu tragen. Mondu zahlt Händler*innen den Bestellbetrag nach Rechnungsstellung aus und übernimmt das gesamte Debitorenmanagement bis hin zu Mahnwesen und Inkassoverfahren. Mit Mondus Hilfe müssen sich KMUs und große Unternehmen keine Sorgen um die Zahlungsmoral ihrer B2B-Käufer*innen machen und können sich ganz auf das Wachstum ihres Businesses konzentrieren.
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