Invoice payments

Definition Rechnungskauf

Bei einem Kauf auf Rechnung erhält die kaufende Person zuerst die Ware oder Dienstleistung und bezahlt diese zu einem späteren Zeitpunkt. 

Das Unternehmen schreibt nach dem Kaufabschluss eine Rechnung, die mit der Ware oder der Dienstleistung an die Käufer*innen ausgehändigt wird.

Auf dieser Rechnung stehen der Kaufbetrag und die Frist, bis wann der Rechnungsbetrag zu bezahlen ist. 

Die gesetzlich definierte Zahlungsfrist

Wenn ein Kauf auf Rechnung getätigt wurde, ist die Rechnung grundsätzlich sofort zu begleichen. Allerdings räumt die gesetzliche Zahlungsfrist Unternehmen 30 Tage ein, um eine offene Rechnung zu bezahlen, laut § 286 Abs. 3 BGB.

B2C: Wenn ein Unternehmen an Privatkund*innen verkauft, muss das Zahlungsziel unbedingt auf der Rechnung vermerkt sein. Das Unternehmen kann sich an der gesetzlichen Zahlungsfrist von 30 Tagen orientieren oder ein eigenes Zahlungsziel definieren. 

B2B: Bei einem Verkauf an Geschäftskund*innen muss das Zahlungsziel nicht unbedingt angegeben werden. Die 30 Tage Zahlungsfrist gilt automatisch, es sei denn, es wurde ein anderes Zahlungsziel vereinbart. 

Geschäftskund*innen bevorzugen den Kauf auf Rechnung 

Nach einem Report von Merit sind heute 73 % Millennials in den B2B-Kaufprozess involviert. Die Generation wurde im digitalen Zeitalter sozialisiert und erwartet bei Online-Einkäufen einen bequemen und reibungslosen Prozess – sowohl in ihrem privaten als auch in ihrem geschäftlichen Alltag.

Heutige B2B-Käufer*innen wünschen sich ein B2C-ähnliches Einkaufserlebnis

Um eine höchstmögliche Kaufabschlussrate zu erhalten, sollten Webshops ihren Kund*innen eine Vielfalt von Zahlungsmethoden anbieten. Die wichtigsten Zahlungsarten in B2B-Webshops sind lt. ibi Research: (1) Rechnung, (2) Lastschrift und (3) Kreditkarte.

Der Rechnungskauf ist die beliebteste Zahlungsart im B2B-Bereich; 95 Prozent der B2B-Unternehmen wünschen sich diese auch beim Einkauf im Onlineshop, wie ibi Research anführt. Bietet ein Unternehmen diese Möglichkeit nicht an, macht sich das dort bemerkbar, wo es weh tut: Rund 30 Prozent an Umsatz büßen Unternehmen ein, die in ihrem Onlineshop auf Rechnungskauf verzichten.

Vorteile des B2B-Rechnungskaufs 

Der Kauf auf Rechnung ermöglicht nicht nur B2B-Kund*innen ein bequemes Zahlungserlebnis, sondern bietet auch B2B-Unternehmen viele Vorteile. 

Vorteile für B2B-Käufer*innen

  • Datenschutz Der Rechnungskauf bietet Käufer*innen einen sicheren Schutz vor Datenklau im Internet, da sie bei einem Kauf auf Rechnung keine persönlichen Daten oder Informationen zu ihrem Bankkonto oder ihrer Kreditkarte machen müssen.
  • Qualitätscheck Die Ware muss erst dann bezahlt werden, wenn sie erhalten wurde und den Vorstellungen der Käufer*innen entspricht. Wenn es ein Problem mit der Bestellung gibt, kann sie an den Anbieter zurückgeschickt werden, ohne dass eine Zahlung getätigt werden muss.
  • Cashflow Die Käufer*innen können die Ware dann kaufen und empfangen, wann sie benötigt wird – auch wenn das nötige Geld gerade nicht zur Verfügung steht. Die Rechnung kann in der angegebenen Zahlungsfrist bezahlt werden, ohne dass dies negative Auswirkungen auf den Cashflow der Käufer*innen hat.

Vorteile für B2B-Händler*innen

  • Höhere Conversion Rate
    Wird ein Kauf auf Rechnung angeboten, erhöht dies die Conversion Rate um bis zu 40 Prozent.
  • Höhere Umsätze
    Rechnungskauf erhöht die Warenkorbgröße um bis zu 60 Prozent und steigert damit die Kaufkraft beträchtlich.

Höhere Kundenzufriedenheit
Das nahtlose Einkaufserlebnis steigert die Kundenzufriedenheit und -treue. Zufriedene Kunden kommen wieder.*

Benefits for B2B retail

*Quelle: Daten Mondu

Hohe Nachfrage, (noch) geringes Angebot

Wenn Geschäftskund*innen per Rechnung bezahlen möchten, ist dies häufig noch mit viel Bürokratie und langen Wartezeiten verbunden. Besonders bei Neukund*innen sind zeitaufwendige manuelle Prozesse seitens der Händler normal, wie die Bonitätsprüfung und das Beantragen von Kreditlimits per Telefon und E-Mail. 

Besonders in Webshops bieten bisher nur vergleichsweise wenige Händler*innen den Kauf auf Rechnung an. Momentan finden B2B-Käufer*innen in nur 45 Prozent aller Webshops den Rechnungskauf als Zahlungslösung im Checkout vor, obwohl sich fast alle Käufer diese Bezahlmethode wünschen.

Mit der kontinuierlichen Verlagerung des B2B-Marktes ins Internet, müssen Händler*innen einen Weg finden, den Rechnungskauf als selbstverständliche Bezahlmethode in Ihren Webshop zu integrieren, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.

Der Rechnungskauf ist weiterhin die beliebteste Zahlungsart der Deutschen, wird aber insbesondere Neukunden nicht immer gewährt.” 

Caroline Coelsch, Projektleiterin Online- und Mobile-Payment, EHI Retail Institute

Risiken von Rechnungskauf für Unternehmen

Warum bieten weniger als die Hälfte aller B2B-Unternehmen den Kauf auf Rechnung als Zahlungsoption an, wenn dieser für den Erfolg von Webshops so relevant ist? Die Antwort ist einfach: Der Rechnungskauf birgt mehr Risiken als die Zahlung im Voraus, wie zum Beispiel per Kreditkarte. 

  1. Zahlungsausfall: Wenn Käufer*innen mit einem Zahlungsziel einkaufen, kommt es häufig zu Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen. Dies stellt ein häufig unterschätztes Geschäftsrisiko dar. Laut einer Analyse des Creditreform Debitorenregisters Deutschland (DRD) betrug im B2B-Geschäft im ersten Halbjahr 2020 der durchschnittliche Zahlungsverzug 10,82 Tage und auch der Betrag der zu spät bezahlten Rechnungen steigt weiter an.

    Besonders im B2B-Bereich können unbezahlte Rechnungen den Cashflow stark beeinträchtigen und sogar zu einem existenziellen Problem werden, da die offenen Rechnungsbeträge oft viel höher ausfallen als es im B2C-Bereich der Fall ist.

    B2B-Rechnungskauf bedeutet gewöhnlich ein höheres Risiko, da die zu begleichenden Summen vielfach höher sind als im B2C-Bereich. Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten gehen Unternehmen deshalb das Risiko ungern ein.

    Auch das Mahn- und Inkassoverfahren, das nach einer überschrittenen Zahlungsfrist eingeleitet wird, kostet das Unternehmen Zeit und Geld. Ein Aufwand, den kleinere Unternehmen oft nicht stemmen können.
  2. Betrug: Die Betrugsfälle im E-Commerce, auch im B2B-E-Commerce, stiegen in den letzten Jahren deutlich an. Beim Identitätsbetrug werden falsche Angaben zur Identität der kaufenden Person oder zu den Adressdaten gemacht. Die Betrugsmasche birgt mittlerweile deutlich mehr Risiko als der klassische Kreditkartenbetrug.

    Für Unternehmen ist die Identitätsprüfung vor einem Rechnungskauf unverzichtbar, stellt sich im B2B aber als sehr komplex dar. Die Identität eines Unternehmens, die Existenz einer kaufenden Person und die Berechtigung zur Aufgabe von Online-Käufen für ein Unternehmen ist deutlich schwieriger festzustellen als die Identitätsprüfung einer Privatperson im B2B-Bereich.

Rechnungskauf im B2B-Checkout anbieten – aber sicher!

Damit B2B-Webshop den Kauf auf Rechnung risikofrei anbieten können, sollten sie einige Voraussetzungen erfüllen. Mit diesen Vorkehrungen können sich Unternehmen schon vor einem Kauf vor Zahlungsausfällen absichern.

Bonitätsprüfung

Ein Unternehmen sollte immer eine Bonitätsprüfung vornehmen, bevor er Kund*innen den Kauf auf Rechnung anbietet. Ist die Bonität der Kund*innen zu gering, sollte das Unternehmen den Rechnungskauf nicht genehmigen oder nur ein geringes Rechnungslimit angeboten werden.  

Identitätsprüfung

Für einen Rechnungskauf sollte die Identität der kaufenden Person sicher bestätigt sein. Dazu gehören unter anderem die Überprüfung der Rechnungs- und Lieferadresse und das Alter der Person, da ein Rechnungskauf erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres getätigt werden darf. 

Offene Rechnungen und Kund*innenlimits checken

Bevor ein weiterer Rechnungskauf von einem Unternehmen akzeptiert wird, sollten zunächst die internen Daten nach offenen Rechnungen des betreffenden Unternehmens geprüft werden. Wie viel Limit wollen Sie Ihren Kund*innen gewähren? Eine einheitliche Sicht auf den Kunden oder die Kundin ist hier wichtig. 

Zahlungslimits 

Viele Unternehmen vergeben nur geringe Zahlungslimits. Das heißt, dass Käufer*innen einen bestimmten Rechnungsbetrag nicht überschreiben dürfen. So sichern sie sich dagegen ab, dass sie gegebenenfalls um eine immens hohe Summe betrogen werden, die sie in den finanziellen Ruin treiben könnte.

Niedrige Akzeptanzquoten führen zu weniger Umsatz

Der manuelle Aufwand für die Risikoprüfung vor der Genehmigung des Rechnungskaufs ist nicht zu unterschätzen. Viele Unternehmen haben weder Zeit noch Geld, um diesen Prozess sorgfältig durchzuführen. Die Konsequenz ist deshalb häufig, dass der Kauf auf Rechnung gar nicht erst angeboten wird und Unternehmen auf viel Umsatz verzichten.

  • Anonymität: Durch die Verlagerung des Handels ins Internet kennen Händler*innen ihre Kund*innen nicht mehr persönlich, wie das im B2B offline häufig der Fall ist. Dadurch ist es schwieriger, das Risiko abzuschätzen. 
  • Fehlende Daten: Junge Unternehmen oder Unternehmen, die gerade erst in das Online-Business eingestiegen sind, haben häufig das Problem von fehlenden Kund*innendaten, die Sie für eine Risikoprüfung benötigen. Das Risiko von Neukund*innen ist schwieriger zu beurteilen.

Langwierige Prozesse: Manuell durchgeführte Bonitäts- und Identitätsprüfungen können viel Zeit in Anspruch nehmen. Häufig bringen potenzielle Kund*innen, die eine Bestellung abschließen möchten, die Geduld dafür nicht mit und brechen den Kauf ab.

Machen Sie mehr aus Ihren Zahlungen mit Mondu

Risiken abgeben und Umsatz steigern 

Um das Beste aus Ihrem B2B-Webshop herauszuholen sollten Sie also möglichst vielen Käufer*innen den Rechnungskauf anbieten. Um dies auf eine sichere Art und Weise zu tun, bietet es sich an, die Risiken abzugeben. 

Spezialisierte BNPL-Zahlungsanbieter wie Mondu, übernehmen das Ausfallrisiko, indem Sie B2B-Unternehmen nach einer Transaktion auszahlen noch bevor die Käufer*innen für ihre Bestellung bezahlt haben. Das erlaubt Ihnen einen besseren Cashflow, mehr Umsatz und das ganz ohne Risiko.

Mondu: Ihr Experte für Rechnungskauf in B2B-Webshops

Unsere Lösung für den B2B-Rechnungskauf berücksichtigt sämtliche Anforderungen des B2B-Payments und wird maßgeschneidert in den jeweiligen Onlineshop integriert. Auf diese Weise können Händler*innen ihren Geschäftskunden – sowohl neuen als auch schon bestehenden – die modernsten und beliebtesten Zahlungsmethoden beim Checkout anbieten.

Zentral ist die Bonitätsprüfung, die in Echtzeit vor dem Verkaufsabschluss abläuft, sowie ein intelligentes Risikomanagement-System inkl. Betrugsprävention. Mondu deckt nicht nur das Ausfallrisiko ab, sondern unterstützt Händler*innen auch bei der Zuordnung von Zahlungen und erleichtert das Mahnwesen.

Value propoosition, Mondu BNPL

So können B2B-Händler*innen mit Mondu ihre Online-Bezahlvorgänge und die damit verbundenen Prozesse deutlich verschlanken und sparen eine Menge Zeit und Geld. Das nahtlose Einkaufserlebnis und die flexiblen Zahlungsziele erhöhen die Kund*innenbindung und steigern den durchschnittlichen Warenkorbwert.

Die B2B-Kund*innen wiederum profitieren von der damit einhergehenden finanziellen Flexibilität und können das Bezahlen von Rechnungen besser nach ihren eigenen Möglichkeiten und Bedürfnissen gestalten.

Contributing Writer

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